Aktiv und motiviert – auch zu Hause
Ein regelmäßiges Ausdauertraining an insgesamt drei bis vier Stunden pro Woche ist ein wichtiger Baustein der Selbstbehandlung, wenn es darum geht, nach einem stationären Aufenthalt in der Reha-Klinik den Genesungsprozess zu Hause fortzuführen.
Hierfür bieten wir Ihnen ein neues Reha-Nachsorgeprogramm an – es heißt „Neues Credo“. Der Titel bedeutet, dass die Menschen ein neues Bewusstsein und Verständnis für die Rehabilitation entwickeln sollen. Denn nicht allein die drei Wochen in der Reha-Klinik sind entscheidend für Ihre Zukunft, sondern es ist das, was Sie danach mit den neuen Erfahrungen, Kenntnissen und geschmiedeten Plänen zu Hause daraus machen.
Wer kann das Nachsorgeprogramm in Anspruch nehmen?
Das Nachsorgeprogramm wurde für berufstätige Rehabilitanden entwickelt. In unserer Klinik für kardiologische und angiologische Rehabilitation kann aber jede Patientin und jeder Patient an diesem Programm teilnehmen.
Wie wurde das Programm „Neues Credo“ entwickelt?
Entwickelt wurde das Nachsorgeprogramm von Prof. Ruth Deck vom Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie der Universität zu Lübeck – allerdings bisher für Patienten in der orthopädischen und psychosomatischen Rehabilitation. Es zeigte dort eine günstige Wirkung: Nach einem Jahr waren die Nutzer signifikant besser unterwegs. Die wöchentliche Trainingszeit, die körperliche Fitness und die Lebensqualität wurden deutlich gesteigert.
Eine von der Deutschen Rentenversicherung finanzierte Studie, die die Universität Lübeck mit dem HGZ und vier weiteren Kliniken sowie intensiver Unterstützung der Klinischen Forschung am HGZ durchgeführt hatte, ergab schließlich: Das Programm „Neues Credo“ zeigt auch bei Patienten mit kardiologischen Erkrankungen signifikante Verbesserungen in Form von mehr körperlicher Aktivität und Lebensqualität sowie einer Reduzierung von Ängsten aufgrund der Herzerkrankung.
Wie ist der Ablauf des Programms?
Herzstück des Programms sind vier Hefte. Da ist zum einen das Beobachtungsheft, in dem Sie zunächst während der Rehabilitation angeleitet werden, sich mit verschiedenen Fragen wie diesen zu beschäftigen:
- Welche körperlichen Aktivitäten, die Sie im HGZ kennengelernt haben, gefallen Ihnen gut, sodass Sie diese auch bei sich zu Hause fortführen könnten?
- Welche Möglichkeiten dafür gibt es im Alltag?
- Welche Bewegungsangebote bestehen überhaupt am Wohnort?
Und dann gibt es drei Bewegungstagebücher, in denen Sie nach dem Verlassen der Reha-Klinik über insgesamt 44 Wochen (4 + 16 + 24) hinweg Ihr tägliches Ausdauertraining, dessen Zeitumfang, ihren subjektiven Anstrengungsgrad dabei dokumentieren und vermerken können, was Sie beim Trainieren unterstützt und was Sie auch gelegentlich behindert hat.
Die ausgefüllten Bewegungstagebücher schicken Sie einfach an das Team unserer Klinik für kardiologische und angiologische Rehabilitation zurück. Hier werden die Angaben ausgewertet, und es wird für Sie persönlich ein Feedback erstellen – ganz individuell in Bezug zu Ihrer bestehenden Erkrankung und Leistungsfähigkeit.