Wegen der komplexen Bauart der Mitralklappe und der mannigfaltigen Gründe für eine Undichtigkeit derselben gibt es auch zahlreiche verschiedene Möglichkeiten, eine Mitralklappe zu reparieren. Durchschlagende Segelanteile können entweder herausgeschnitten werden, oder es werden sogenannte künstliche Sehnenfäden eingesetzt, die das Durchschlagen verhindern. Sehnenfäden können auch verkürzt werden und sogar vom einen auf das andere Segel transferiert werden. Die häufigste Rekonstruktionsart besteht in der Implantation eines Mitralrings, der eine Erweiterung des Klappenrings verhindert. Dieser Ring wird so klein gewählt, dass sich die Segelränder wieder problemlos in der Mitte treffen können.
Seltene Rekonstruktionsformen sind manchmal bei der Reparatur einer durch eine bakterielle Entzündung veränderten Klappe notwendig. Dabei können auch durch die Entzündung entstandene Löcher mit einem Flicken, der aus dem Herzbeutel gewonnen wird, verschlossen werden. Schließlich können zur Abdichtung der Mitralklappe auch bei einer deutlich erweiterten linken Herzkammer geometrische Veränderungen an derselben angewendet werden.
Ersatz der Mitralklappe
Wie bei der Aortenklappe besteht auch bei der Mitralklappe die Möglichkeit, sowohl eine mechanische als auch eine biologische Prothese zu implantieren. Da die Lebensdauer der biologischen Klappenprothesen in Mitralposition jedoch wesentlich kürzer als jene in Aortenposition ist, werden am HGZ bis etwa zum 70. Lebensjahr mechanische Klappenprothesen implantiert. Was die Notwendigkeit von Blutgerinnungshemmern betrifft, bestehen im Prinzip keine Unterschiede zum Aortenklappenersatz. Der Zielwert, der bei der Blutgerinnungseinstellung erreicht werden soll, sollte jedoch etwas höher eingestellt werden. Sowohl mechanische als auch biologische Mitralklappenprothesen ähneln jenen, die beim Aortenklappenersatz eingesetzt werden. Die Durchmesser sind jedoch in der Regel wesentlich größer.