Der Eingriff ist ohne offenen Brustkorb am schlagenden Herzen und ohne Herz-Lungen-Maschine möglich. Unser kardiologisch-kardiochirurgisches Herz-Team führt seit 2007 die TAVI durch – vornehmlich über die Leiste. Wenn dies jedoch nicht möglich ist, kann der Aortenklappenersatz alternativ auch über die Schlüsselbeinarterie oder die Herzspitze erfolgen.
Die Auswahl der Katheter-Herzklappe bzw. des Implantationssystems erfolgt nach anatomischen, funktionellen und technischen Kriterien, sodass für jeden Patienten individuell die bestmögliche Herzklappe ausgewählt werden kann. Für den Erfolg der kathetergestützten Aortenklappenimplantation ist eine umfangreiche Vorbereitung des Patienten entscheidend. Mit Hilfe von Herzultraschall (Echokardiografie), Herzkatheterdiagnostik und Computertomografie (CT) der Aortenwurzel, der Aorta und der Beckengefäße ist eine präzise Planung des Eingriffs und die richtige Auswahl der geeigneten Klappengröße möglich.
Der Eingriff erfolgt durch unser kardiologisch-kardiochirurgisches Herz-Team in einem speziell dafür ausgestatteten Operationssaal (Hybrid-OP). Der kathetergestützte Aortenklappenersatz über die Leiste dauert etwa eine Stunde und kann in leichter Schlafnarkose (Analgosedierung) oder Vollnarkose durchgeführt werden.
Derzeit steht das kathetergestützte Verfahren insbesondere Patienten zur Verfügung, bei denen mit einem erhöhten operativen Risiko gerechnet werden muss. Ein erhöhtes operatives Risiko besitzen beispielsweise Patienten, die bereits eine chirurgische Herzoperation hatten oder Patienten, die schwerwiegende Begleiterkrankungen haben. Auch das Alter spielt hier eine entscheidende Rolle.
Trotz der guten Ergebnisse des kathetergestützten Aortenklappenersatzes ist derzeit für jüngere und ansonsten gesunde Patienten nach wie vor der operativ-chirurgische Herzklappenersatz die Methode der Wahl.