Bei Patienten mit hohem operativen Risiko oder solchen mit schweren Begleiterkrankungen kann eine undichte Mitralklappe (Mitralinsuffizienz) und/oder eine Trikuspidalklappe sehr gut mittels Katheter repariert werden.
Zur Rekonstruktion dieser Klappen gibt es mehrere kathetergestützte Verfahren.
MitraClip und PASCAL-Clip zur Reparatur der Mitralklappe
Die Implantation von Klammern bzw. Clips (MitraClip oder PASCAL) wird auch "Transkatheter-Edge-to-Edge-Reparatur" (TEER) genannt. Sie erfolgt nach einer Punktion der Leistenvene. Der Clip wird über die große Hohlvene zum Herzen vorgeschoben. Für die Reparatur der Mitralklappe muss zudem die Vorhofscheidewand zwischen den beiden Vorhöfen punktiert und sondiert werden. Das Klammer-Verfahren an der Mitralklappe (m-TEER) hält die überdehnten oder eingerissenen Segel der Mitralklappe zusammen und reduziert so die Undichtigkeit der Klappe. Die Methode zeigt eine exzellente Eingriffssicherheit und gewährleistet eine sehr gute Klappenfunktion.
Für die Mitralklappe bietet sich weiterhin die Implantation einer Mitralklappenprothese (Tendyne) durch die Herzspitze an (transapikaler Zugangsweg). Hierbei wird durch einen kleinen Schnitt der Brustkorb über der Herzspitze eröffnet und die Herzklappe zusammengefaltet in das Herz und nachfolgend in die Mitralklappe eingebracht.
Cardioband zur Reparatur der Trikuspidalklappe
Für die Trikuspidalklappe kommen neben dem Trikuspidal-Clip und dem PASCAL (t-TEER) weitere Verfahren wie das Cardioband oder die TricValve in Frage. Beim Cardioband wird mittels Katheter ein C-förmiges Band auf den anatomischen Trikuspidalklappenring mit zwölf bis 16 Ankerschrauben fixiert und anschließend gerafft. Mit Hilfe dieses Verfahrens gelingt eine sehr gute Verkleinerung der Trikuspidalklappe, die zuvor durch ein Auseinanderweichen der Segel undicht geworden war.
Interdisziplinäre Eingriffe im Hybrid-OP
Alle Eingriffe werden im Hybrid-OP durchgeführt und dauern etwa ein bis zwei Stunden. Um eine präzise Platzierung der Klammern oder Klappenprothesen zu ermöglichen, wird der Eingriff in Vollnarkose und unter transösophagealer Echokardiografie durchgeführt. Wie auch bei der TAVI ist hier weder eine Eröffnung des Brustkorbs (Ausnahme ist der transapikale Zugang für die Tendyne) noch der Einsatz der Herz-Lungen-Maschine erforderlich.