Bei einem Wechsel des Herzschrittmachers aufgrund einer Batterieerschöpfung muss meistens nach etwa zehn Jahren nur das Aggregat gewechselt werden. Zu diesem Zeitpunkt haben die Sonden bereits 320 Millionen Herzschläge überdauert und wurden bei jedem einzelnen Herzschlag durchgebogen.
Trotz dieser enormen Haltbarkeit können die Elektroden durch mechanische Beanspruchung im Laufe der Jahre defekt werden. Sind sie funktionslos, können sie belassen und durch neue Elektroden ersetzt werden. Das venöse Gefäßsystem bietet jedoch nur begrenzt Platz für stillgelegte Elektroden. Teilweise verursachen stillgelegte Elektroden auch mechanische Reizungen am Herzen und müssen entfernt werden. Treten Infektionen an den Elektroden oder der Aggregattasche auf, müssen die Sonden ebenfalls vollständig entfernt werden, um eine Abheilung zu ermöglichen.
Spezielles Lasersystem
Wurden die Elektroden erst kürzlich implantiert, können sie häufig durch vorsichtigen Zug mit einem speziellen Extraktionssystem entfernt werden. Bei bereits länger liegenden und stark eingewachsenen Elektroden wird im HGZ ein spezielles Lasersystem eingesetzt. Es erlaubt das vorsichtige Lösen und schließlich die vollständige Entfernung der Elektroden. Bislang war hierzu oft eine komplexe Operation erforderlich - teilweise unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine.
In seltenen Fällen kommt es auch zum Verschluss des Gefäßes, das die Elektroden aufnimmt. Dies bleibt häufig zunächst unbemerkt, stellt aber bei erneut notwendigen Operationen ein konventionell nicht überwindbares Hindernis dar. Früher wurde das Unterstützungssystem in diesen Fällen häufig auf der einen Seite stillgelegt und auf der Gegenseite neu implantiert. Durch Einsatz des speziellen Lasers kann das Gefäß jedoch unter Zuhilfenahme der alten Elektrode wiedereröffnet werden - dies ermöglicht die Implantation von neuen Elektroden über die gleiche Seite.
Die Spezialisten des HGZ verfügen über eine jahrelange Expertise im Einsatz dieses Lasersystems.
