Für Patienten mit schwerer Leistungsschwäche des Herzmuskels (Herzinsuffizienz) - verbunden mit einem "Linksschenkelblock" im EKG - wurde in den letzten Jahren eine revolutionäre Therapie entwickelt. Bereits sehr frühzeitig, seit dem Jahr 2000, wurde diese Therapieform im HGZ eingesetzt: die Cardiale Resynchronisationstherapie (CRT). Mit ihr kann der durch den Linksschenkelblock gestörte natürliche Ablauf der Herzerregung wiederhergestellt werden, und zwar durch zeitoptimierte, koordinierte Abgabe von Elektroimpulsen an unterschiedlichen Stellen des Herzens (Resynchronisation).
Wissenschaftliche Untersuchungen haben nachgewiesen, dass diese Therapieform nicht nur die Lebensqualität verbessert und die Krankenhausaufenthalte vermindert. Sie senkt sogar deutlich die an sich hohe Sterblichkeit dieser Patienten und kann dem Herzmuskel zum Teil helfen, sich zu erholen. Heute wird im HGZ eine beträchtliche Anzahl dieser Patienten in der Ambulanz betreut. Durch die Implantation eines CRT-Systems konnte ihnen hier oft geholfen werden, ihr Leben wieder aktiv aufzunehmen. Einigen Patienten, die eigentlich für eine Herztransplantation vorgesehen waren, konnte selbige erspart bleiben.
Implantation wie ein Herzschrittmacher
Die biventrikulären Systeme sind in Schrittmacher oder Defibrillatoren integriert. Die Implantation erfolgt, wie bei den Schrittmachern, mit Anlage einer zusätzlichen Herzsonde im Bereich der linken Herzkammer. Durch die gleichzeitige Stimulation des Herzens von links nach rechts wird bei einem vorgeschädigten Herzen eine deutlich effizientere Kontraktion erreicht als mit nur einer Sonde. In Fällen, wo für die Aufnahme der linken Sonde keine geeignete Herzvene besteht, kann diese durch den Herzchirurgen auch von außen auf die Herzwand aufgenäht werden.
Welcher Patient für eine kardiale Resynchronisation in Frage kommt, kann der jeweils behandelnde Kardiologe unter Berücksichtigung aller Befunde und in Abstimmung mit unserer Klinik entsprechend der europäischen Leitlinien (ESC) hierfür entscheiden.