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Wundzentrum

Für viele Menschen gehören chronische Wunden zum Alltag. Das interdisziplinär arbeitende Wundzentrum in der Klinik für Gefäßchirurgie des HGZ bietet hier individuelle Behandlungen.

Als Ursache für chronische Wunden findet man neben Krampfadern (Varizen) bei mehr als der Hälfte der Betroffenen eine schwere arterielle Durchblutungsstörung, chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Nierenversagen und Bettlägerigkeit. Höheres Lebensalter und das häufige Zusammenfallen mehrerer schwerer Erkrankungen begünstigen und unterhalten chronische Geschwüre. Für die Betroffenen bedeutet dies nicht selten jahrzehntelang eine massive Einschränkung der Lebensqualität, ständiger Schmerz, oft auch soziale Isolation. In der Vergangenheit lag die durchschnittliche Abheilungsrate bei etwa 30 Prozent, wobei mehr als die Hälfte der Geschwüre binnen Jahresfrist erneut auftraten.

Modernes Wundmanagement

Im HGZ ist ein modernes Wundzentrum etabliert. Hier beraten speziell geschulte Wundmanager, die über detaillierte Kenntnisse zu Verbandstechniken und modernen Heil- und Hilfsmitteln verfügen, ihre Kollegen im Pflegedienst und die Patienten über Therapiemöglichkeiten. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht die rasche Ursachenerkennung des Geschwürs und seine umgehende Behandlung. So lässt sich durch die Wiederherstellung der Durchblutung betroffener Gliedmaßen und durch die Entfernung von Krampfadern die Basis für eine erfolgreiche Wundheilung schaffen.

Modernes Wundmanagement heißt aber auch, durch den standardisierten indikationsbezogenen Einsatz moderner Verbandsstoffe die Abheilungsphase zu verkürzen und Beschwerden während der Heilungsphase zu vermeiden. Nach der Abheilung ist es dann das Ziel, durch eine optimierte Hautpflege und die Vermeidung lokaler Überlastungen ein Wiederauftreten von Geschwüren zu verhindern.

Da chronische Wunden die häufigsten Ursachen für Amputationen - insbesondere bei Diabetikern - sind, trägt die Arbeit in unserem Wundzentrum der Klinik für Gefäßchirurgie auch dazu bei, unseren Patienten die Lebensfreude beim Gehen auf eigenen Beinen zu erhalten.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit der Spezialisten

In enger Zusammenarbeit mit dem WFI Wundkompetenz-Zentrum in Zürich wurden im Gefäßzentrum des HGZ standardisierte Richtlinien zur Wundbehandlung eingeführt, die konsequent in der täglichen Arbeit angewendet werden. Auch hier steht der interdisziplinäre Gedanke im Vordergrund: Angiologen, Diabetologen und Gefäßchirurgen, Ärzte und Pflegedienst arbeiten nach dem gleichen Wundhandbuch.

Alle Mitarbeiter des Gefäßzentrums sind in allen Fragen rund um das Thema Haut, Wunde und Wundheilung geschult. In umfangreichen Produkt-Testungen wurde weiterhin ermittelt, welche Produkte für die speziellen Anforderungen der Patienten am besten geeignet sind. Eine begleitende Dokumentation der Wunden ermöglicht es, Fortschritte festzustellen.

Auch die im HGZ angesiedelte Gefäßpraxis ist in das Projekt integriert. Außerdem wird das Wundzentrum am HGZ in ein Wundnetz integriert, das im Verbund mit allen Wundbehandlern im ambulanten und stationären Bereich Ansprechpartner für schwierige Fragestellungen rund um chronische Wunden und Durchblutungsstörungen ist.

Ambulante Versorgung von Patienten mit Problemwunden

Patienten mit Problemwunden bietet das Wundzentrum im HGZ auch eine ambulante Versorgung an. Dank einer Institutsermächtigung zur Versorgung gesetzlich Krankenversicherter stehen für die Wundbehandlung ambulanter Patienten auf Überweisung mit der leitenden Oberärztin Frau Claudia Habisch und Assistenzarzt Markus Glantz gleich zwei speziell ausgebildete und sehr erfahrene Wund-Experten zur Verfügung.

Da in der ärztlichen und pflegerischen Ausbildung das Thema Wundbehandlung nur in begrenztem Rahmen berücksichtigt wird, hat das HGZ seine Experten im Wundzentrum speziell weitergebildet und hält so hochmotivierte Spezialisten auf diesem für den Patienten sehr bedeutsamen Gebiet vor. Seit 2003 praktizieren sie erfolgreich standardisiertes Wundmanagement mit interprofessioneller Zusammenarbeit. In hausinternen Kursen und Workshops werden interessierte Ärzte und Pflegekräfte nach einem zertifizierten Konzept (ZWM®) zu Wundtherapeuten ausgebildet. Darüber hinaus steht das Wundzentrum geeigneten Kandidaten für Hospitationen zur Verfügung, um die regionalen Strukturen im modernen Wundmanagement nachhaltig zu verbessern.

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