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Herzrhythmusstörungen

Herzrhythmusstörungen sind relativ häufig und in vielen Fällen harmlos. Behandlungsbedürftig sind sie dann, wenn eine zu langsame oder zu schnelle Herzfrequenz zu Symptomen führt.

Das Herz kann den Körper dann nicht mehr ausreichend mit Blut und damit auch nicht mit Sauerstoff versorgen. Dies führt zu Leistungsabfall und Schwächegefühl, in schweren Fällen zu Schwindel, Bewusstlosigkeit, Krämpfen und im Extremfall zum plötzlichen Herztod.

Häufig sind Rhythmusstörungen Folge einer organischen Herzerkrankung. Sie können jedoch auch als Begleitsymptomatik bei Erkrankungen anderer Organe (z.B. Schilddrüse) auftreten oder durch zu hohe oder zu niedrige Medikamentenspiegel im Blut verursacht sein.

Bradykarde Herzrhythmusstörungen - wenn das Herz zu langsam schlägt

Organisch bedingte bradykarde Rhythmusstörungen können auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden. So kann die natürliche Schrittmacherfunktion des Sinusknotens im Herzen gestört oder blockiert sein. Auch kann die Weiterleitung des Erregungsimpulses von der Vorkammer auf die Hauptkammer im AV-Knoten schwer gehemmt oder gar blockiert werden. In seltenen Fällen ist eine Schädigung des Reizleitungssystems durch eine, teilweise Jahre zurückliegende, Entzündung des Herzens oder durch operativen Eingriff die Ursache.

In den oben genannten Fällen ist heute die Therapie der Wahl die Versorgung mit modernen Herzschrittmachern.

Tachykarde Herzrhythmusstörungen - wenn das Herz zu schnell schlägt

Herzrasen-Attacken führen rascher und häufiger zu unangenehmen Symptomen als bradykarde Rhythmusstörungen, vor allem, wenn sie plötzlich einsetzen. Durch die schnelle Schlagfolge des Herzens kann eine ökonomische Herzarbeit nicht mehr aufrechterhalten werden und es kommt viel rascher zur Unterversorgung des gesamten Organismus mit Sauerstoff und Nährstoffen. Mit unterschiedlichen Ablationsverfahren (Verödung) können heute die Ursachen von Tachykardien kurativ (heilen) behandelt werden. Nur bei den potenziell lebensgefährlichen Tachykardien bedarf es einer weitergehenden Behandlung. Hier kann das Risiko eines plötzlichen Herztodes nur durch die Implantation eines sogenannten ICD (Implantierbarer Cardioverter Defibrillator) abgewendet werden.

Vorhofflimmern

Der gesunde Herzrhythmus ist dadurch gekennzeichnet, dass zuerst die Vorhöfe und dann die Herzkammern regelmäßig kontrahieren. Bei Funktionieren der Erregungsüberleitung werden die Herzkammern optimal gefüllt. So entsteht eine optimierte Auswurfleistung. Man spricht vom sogenannten Sinusrhythmus. Bei einigen Patienten ist dieser Rhythmus gestört, und es liegt ein Vorhofflimmern vor. Hierbei schlagen die Muskelfasern der Vorhöfe nicht mehr koordiniert, sondern wild durcheinander.

Unregelmäßige Aktionen der Herzkammern

Die Aktionen der Kammern sind dadurch unregelmäßig und häufig sogar deutlich schneller als erwünscht. Da die Vorhöfe funktionell beim Vorhofflimmern stillstehen, können sich in ihren seitlichen Ausstülpungen (Herzohren) Thromben bilden, die – wenn sie losgelöst werden – zu Embolien und dadurch z.B. zu Schlaganfällen führen können. Daher sollte in der Regel bei Vorliegen eines Vorhofflimmerns eine Gerinnungshemmung durchgeführt werden. Zusätzlich ist durch das Vorhofflimmern die Leistungsfähigkeit des Herzens eingeschränkt, und auch die Anpassung an erhöhte Leistungsanforderungen ist gestört.

Die Ursachen des Vorhofflimmerns sind vielfältig. Ursachen sind Erkrankungen, die mit Vergrößerungen der Vorhöfe einhergehen, z.B. Mitralklappenerkrankungen, aber auch abgelaufene spezielle Infektionen. Im höheren Lebensalter kann das Vorhofflimmern auch spontan auftreten.