Die Aortenklappe befindet sich zwischen der linken Schlagkammer und der Hauptschlagader. Ihre Aufgabe ist es, zu verhindern, dass das Blut nach dem Herzschlag in die Kammer zurückfließt.
Die Klappe besteht in der Regel aus drei Taschen, die in die Aortenwurzel eingehängt sind. Von oben gesehen wirkt die Klappe im geschlossenen Zustand wie ein Mercedes-Stern. Der häufigste angeborene Herzfehler ist die zweitaschige Anlage der Aortenklappe. In der überwiegenden Zahl der Fälle bleibt diese Zwei-Taschigkeit jedoch ohne Folgen für den Patienten. Wenn sich die Klappentaschen nicht ausreichend öffnen (Aortenklappenstenose), muss das Herz zusätzlich Arbeit leisten, um das Blut durch die Klappe hindurch zu pumpen. Da sich der Herzmuskel bis zu einem bestimmten Grad im Sinne eines Trainingseffekts anpassen kann, bleibt dieses häufig für lange Zeit unbemerkt. Danach kommt es jedoch in der Regel zu einer sehr zügigen Verschlechterung der Herzleistung und des Allgemeinzustands des Patienten. Wenn die Klappe sich nicht ausreichend schließt (Aortenklappeninsuffizienz), setzen die Symptome bereits früher ein, eine Verschlechterung der Herzleistung ist jedoch nur bei hochgradigen Insuffizienzen zu erwarten. Vordergründigstes Symptom der Aortenklappenerkrankungen ist die Luftnot, wobei diese, vor allem bei der Aortenklappenstenose, auch mit Zeichen der Angina pectoris vergesellschaftet sein kann.
Anders als bei der Herzkranzgefäßerkrankung gibt es für einen behandlungsbedürftigen Klappenfehler keine sinnvolle medikamentöse Therapiealternative, die Behandlung ist immer operativ. In der Regel erfolgt ein Ersatz der Aortenklappe durch eine Prothese, der Ersatz kann jedoch auch durch eine Spenderklappe oder die eigene Lungenschlagaderklappe erfolgen. In besonderen Fällen bei Aortenklappeninsuffizienz ist auch eine Reparatur der Klappe möglich.
In der Regel werden die Operationen an der Aortenklappe in unserer Klinik minimal-invasiv durchgeführt. Dies bedeutet, dass über einen verkürzten 8 cm langen Schnitt und nur teilweises Aufsägen des Brustbeines operiert wird. Die Operation ist hierdurch nicht aufwendiger, der Brustkorb bleibt jedoch danach stabil, so dass schwerere körperliche Tätigkeiten relativ früh wieder aufgenommen werden können. Auch der positive kosmetische Aspekt dieses Zuganges sollte nicht unerwähnt bleiben.